Frau
Zugmarschall Barbara Schaab
IG Fastnachtsumzug: Frühere Schirmherrin folgt Werner Hell –
Eingespieltes Team hilft der Vorsitzenden beim Einstieg
HEPPENHEIM.
Frau Zugmarschall möchte sie heißen, sagt Barbara Schaab. Die neue
Vorsitzende der Interessengemeinschaft Heppenheimer Fastnachtsumzug,
am Dienstagabend im „Kupferkessel“ mit 23 Ja- und nur einer
Neinstimme gewählt und nach der Kür mit Blümchen, Handschlag und
Küsschen enthusiastisch beglückwünscht, weiß, was auf sie zukommt:
„Die Schokoladenseite der Straßenfastnacht habe ich schon
kennengelernt, aber nicht die viele Arbeit hinter den Kulissen. Die
werde ich demnächst zu spüren bekommen“, sieht die Schirmherrin der
Straßenfastnacht 1997/98 („Barbara von Schaabonien“) ihre
Obliegenheiten ganz realistisch.
In ihre
erste Kampagne geht sie, wie es ihrer Prämisse für die Kandidatur
entsprach, mit einem eingespielten Team. Sowohl den
geschäftsführenden Vorstand mit dem zweiten Vorsitzenden Jean
Hafner, der Schriftführerin Daniela Wetzel und Rechner Markus Hafner
als auch das Zugkomitee (Helmut Heß, Kirstin Köhler, Robert Köhler,
Uli Knorr, Heinrich Mai, Hildegard Mai, Siegmund Mendyk, Arthur
Mühlum, Jean Bernd Neumann, Peter Rittersberger, Andreas Rittinger,
Jochen Städtler, Klaus Ulrich und Thomas Zelinger) bestätigten die
Mitglieder der Interessengemeinschaft – mit vereinzelten
Gegenstimmen – in ihren Ämtern.
Werner Hell,
seit 1972 im Zugkomitee, seit 1991 Vorsitzender, hatte, wie schon
zwei Jahre zuvor angekündigt, nicht mehr für den Vorsitz kandidiert.
Den Dank im Namen der Mitstreiter statteten Hermann Friedrich und
Karl Pfeifer ab, verbunden mit der Hoffnung, Hell möge der Pflege
des närrischen Brauchtum weiterhin die Treue halten. Kein Thema:
„Ich gehe der Fastnacht nicht verloren“ – zwar nicht mehr im
Rampenlicht auf der Bühne und hoch oben auf dem Prunkwagen des
Vorsitzenden, aber per einstimmigem Votum zum Ehrenzugmarschall
befördert, als Dritter im Bunde neben seinen Amtsvorgängern Hans
Eberhard und Karl Pfeifer.
Hell hatte
zuvor in seinem Tätigkeitsbericht Bilanz der Kampagne 2004/2005
gezogen. Mit durchaus erfreulichem Fazit: Die „kreisweite
Aufmerksamkeit quer durch die Kernlande der Nibelungen“ mit
Schirmherr Landrat Matthias Wilkes, ein Umzug mit mehr als 100
Fußgruppen, Motivwagen und Kapellen, der als gelungener Einstieg in
die Feiern zum 1250-Jahr-Jubiläum Heppenheims zu werten und eine
Zuschauerkulisse, die „seit Jahren nicht mehr“ so üppig ausgefallen
war, schlugen positiv zu Buche. „Die Polizei schätzte, dass etwa 80
000 Besucher in Heppenheim gewesen wären – eine wirklich traumhafte
Resonanz.“ Dass alles dennoch reibungslos ablief, führte Hell neben
der guten Vorausplanung auf die umsichtige Unterstützung durch
Technisches Hilfswerk, Polizei, Feuerwehr, Rotes Kreuz und
Malteser-Hilfsdienst zurück.
Bewährt hat
sich laut Hell auch die neue Halle an der Kalterer Straße, die sich
die Straßenfastnachter mit der Oldtimer-Gruppe der Feuerwehr teilen:
trotz extrem kurzer Kampagne kam im Team um den zweiten Vorsitzenden
Jean Hafner keine Hektik auf, lief „alles im grünen Bereich“.
Erfreuliches hatte auch Rechner Markus Hafner zu berichten. Mehr
Spenden als im Vorjahr, ein erfolgreicher Püppchenverkauf und eine
vernünftige Sparpolitik hielten die Finanzen im Lot, sodass die
Interessengemeinschaft nicht nur einen Gewinn ausschütten konnte –
Hell: „Wir verstehen uns als Dachorganisation für die am Umzug
teilnehmenden Vereine, Überschüsse werden weitergereicht“ -, sondern
auch mit einem kleinen Finanzpolster die Anlaufkosten für die neue
Kampagne bestreiten kann: auch dies zweifellos ein guter Start für
die neue Vorsitzende.
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