„Du hast
Deine Sache gut gemacht“
Straßenfastnacht: Werner Hell zum Ehrenzugmarschall ernannt –
Gelungene Premiere für Nachfolgerin Barbara Schaab
KIRSCHHAUSEN.
Narrhallamarsch, das war eine gelungene Veranstaltung. Barbara
Schaab hat ihren Premieren-Auftritt als Frau Zugmarschall an der
Spitze der Heppenheimer Straßenfastnachter mit Bravour gemeistert.
Die Vergatterung der Kirschhäuser Saimarktsänger als Schirmherren
des Fastnachtsumzugs 2006 in der Kreisstadt (wir haben gestern
berichtet) war eine gelungene und viel beklatschte Überraschung. Und
die Ernennung von Werner Hell, der in den vergangenen 15 Jahre als
Zugmarschall die Straßenfastnacht anführte und vor wenigen Monaten
sein Amt abgegeben hat, zum Ehrenzugmarschall wurde zur verdienten
Würdigung seines Wirkens und seiner Persönlichkeit.
Kurz vor dem
offiziellen Kampagnebeginn am morgigen Freitag (11.) erlebte die
Heppenheimer Fastnacht in dieser Woche im Bürgerhaus des Stadtteils
Kirschhausen einen wirklich großen Abend.
Neben den
offiziellen Worten sind es viele kleine Gesten am Rande gewesen, die
die Hauptpersonen der kurzweiligen Stunden erfreuten. Einige
Beispiele aus einer Reihe persönlicher Zusammentreffen. Da gab es
Schulterklopfen für die Saimarktsänger, Barbara Schaab erhielt vom
einstigen Zugmarschall und heutigen Ehrenzugmarschall Hans Eberhard
ein Küsschen auf die Wange und lobende Worte für den gelungenen
Start im neuen Amt. Auch für Werner Hell, Eberhards Nach-Nachfolger,
gab es Küsschen: In seinem Fall allerdings von Anke Hildenbeutel.
Als Prinzessin aus dem Jubiläumsjahr der Fasnachtsgesellschaft
Bottschlorum – die Saalfastnachter feierten 2004 Hundertjähriges –
und Schirmherrin der Straßenfastnacht im gleichen Jahr, weiß sie
ebenso um Hells Verdienste wie um die Aufgaben, die nun dem neuen
Schirmherren-Sextett ins Haus stehen. Ihr Kommentar: „Ich freue
mich, dass die Saimarktsänger das Amt übernommen haben. Die bringen
Stimmung in die Fastnacht.“
Bunt
geschmückt war der Saal im Bürgerhaus Kirschhausen, und die
Gästeliste war lang. Aktive sowie ehemals aktive Saal- und
Straßenfastnachter hatten auf den Stühlen Platz genommen, Freunde
und Förderer der Fastnacht waren geladen, Vertreter aus Wirtschaft
und Politik auch. Viele kamen aus Heppenheim und den Stadtteilen,
aber auch über die Grenzen der Kreisstadt hinaus fand das Ereignis
Würdigung. Die Saimarktsänger hatten mit ihren Helfern eine
Wohlfühlatmosphäre geschaffen, und etliche Redner steuerten launige
Worte zur Unterhaltung bei.
Werner Hell
war es belassen, dem Schirmherrn der jüngsten Kampagne, Landrat
Matthias Wilkes, danke für dessen Engagement im Dienste der
Fastnacht zu sagen, während Barbara Schaab im Gegenzug Franz
Rothermel, Jürgen Held, Werner Dörr, Eberhard Ulmen, Armin Stabnow
und Hans Schäfer als neue Schirmherren in den Reihen der
Straßenfastnachter begrüßte. Abschiedsworte demnach von Wilkes,
Gereimtes zum Beginn der Amtszeit von Rothermel, dem Chef der
Saimarktsänger. Eine Kostprobe: „Die Uffgaab der Schirmherrn, sou
hört’ ich heit moije, wär’ Werbung zu mache, un fa’s Wetter zu soije.
Mer orientier’n uns beim Wärre oan de vergoangene 40 Jahr’, un sou
gut wie’s doo g’wäst iss, sou könne mer’s aa.“ Als besonderes Bonbon
gab es einige musikalische Kostenproben der munteren Truppe - Lieder
mit frech-fröhlichen Texten aus Rothermels Ideenschmiede, närrische
Ohrwürmer, mit denen sich eine stimmungsstarke Kampagne ankündigte.
Dass der
Abschied vom Amt kein Abschied von der Fastnacht ist, versprach
Werner Hell zur Freude der Zuhörer bei seiner Ernennung zum
Ehrenzugmarschall. Vom nunmehr Ex-Zugmarschall war zu hören: „Ich
werde mich bestimmt das eine oder andere Mal einreihen und mit auf
die Bühne kommen.“ Der Beifall für Hell war groß und die Würdigung
seines Engagements durch Barbara Schaab herzlich.
Hell, das
ist unumstößlich, hat die Heppenheimer Straßenfastnacht geprägt, und
er übergibt seiner Nachfolgerin eine bestens funktionierende
Großveranstaltung, die die Kreisstadt als Fastnachtshochburg adelt.
Dass Hell ein Mensch ist der es versteht, Kontakte zu knüpfen,
machten unter anderem Leute wie Stadtrat Ludwig Bergweiler, der
Lorscher Zugmarschall Bernd Boehm, Heinz Walter von der Bensheimer
Karnevals-Gesellschaft und Siegmund Mendyk, Vorsitzender des
Heppenheimer Bottschlorum deutlich. Die Saimarktsänger fassten
Gleiches so zusammen: „Du hast Deine Sache immer gut gemacht, und
wenn wir Kirschhäuser das sagen, dann ist das was.“
Aus dem
Miteinander in der Fastnacht sind vielfach Freundschaften geworden,
auch das wurde an dem Abend deutlich. Und mancher in der Stadt kann
sich sicherlich den Worten eines Gastes anschließen, der Werner Hell
zum Ausklang zwischen Garderobe und Treppe zurief: „Danke, durch
dich bin ich zur Fastnacht gekommen.“
Morgen, Freitag
(11.), feiern die Fastnachter weiter, ganz öffentlich und in der
Hoffnung auf viele Gäste aus der Bevölkerung. Um 19.31 Uhr wird am
Fastnachtsbrunnen auf dem Graben die Kampagne 2005/2006 offiziell
eröffnet. Anschließend geht’s im Festsaal des Hotels „Halber Mond“
mit der Verleihung des Jokus-Ordens an die Sparkasse Starkenburg
weiter, Beginn des bunten Rahmenprogramms soll gegen 21.11 Uhr sein.
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